Das Theater von Orange ist ein im frühen 1. Jahrhundert nach Christus erbautes antikes römisches Theater in der Stadt Orange in Südostfrankreich. Es ist, neben den Theatern von Aspendos und Bosra, der besterhaltene römische Theaterbau und der bei weitem besterhaltene in Europa. Im Jahr 1828 wurden sogar noch Reste von Mosaiken an der Bühnenfassade beschrieben die heute leider nicht mehr erhalten sind.
In römischer Zeit hatte das Theater wohl bis zu 10.000 Plätze, allerdings variieren die Schätzungen, heute finden noch 7.000 Personen Platz. Nur die ersten drei der originalen Sitzreihen sind erhalten, die weiteren wurden rekonstruiert. Im Jahr 1981 wurde das Theater von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt.
Erbaut wurde das Theater im frühen ersten nachchristlichen Jahrhundert in der Zeit der Herrschaft des Augustus. Es gilt als eines der ersten fest aus Stein erbauten Theater im heutigen Frankreich. Der Zuschauerrang wurde, wie bei zahlreichen römischen Theatern, an den Hang gebaut, nur die äußeren Teile ruhen auf Stützmauern.
Nach jahrhundertelanger Nutzung wurde es später, im Zuge des Zerfalls des römischen Reichs im 4. Jahrhundert und der Ausbreitung des Christentums wurde das Theater 391 n. Chr. durch einen offiziellen Erlass der Kirche geschlossen. In der Folge wurde es verlassen, geplündert und wie fast alle anderen Großbauten aus römischer Zeit als Steinbruch genutzt. Später wurde es, nach Umbauten, vom Mittelalter an als Verteidigungsposten und Zufluchtsort genutzt. Später bezeichnete Ludwig XIV. die Bühnenfassade bei einem Besuch als die schönste Mauer seines Königreichs. Nachdem das Theater noch während der Französischen Revolution als Gefängnis genutzt wurde begannen im Jahr 1824 Renovierungsarbeiten und finden bereits seit 1869 wieder regelmäßig Aufführungen und Konzerte im antiken Theater statt, darunter das bekannte Opernfestival Chorégies d'Orange.
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Anfahrt
Das Theater befindet sich im Zentrum der Stadt Orange. Orange erreicht man mit dem Auto über die A7 vom Norden kommend aus Richtung Lyon oder vom Süden kommend aus Richtung Marseilles, sowie über die A9 aus Richtung Nimes. Parkmöglichkeiten gibt es ca. 100 Meter entfernt auf dem Cours Pourtoules, sowie ca. 150 Meter entfernt auf dem Cours Aristide Briand.
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