Die Walhalla in Donaustauf bei Regensburg ist eine 1842 eröffnete Gedenkstätte in der bedeutende Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ mit Marmorbüsten und Gedenktafeln geehrt werden. Der vom Architekten Leo von Klenze entworfene klassizistische Tempelbau nach Vorbild des Parthenon in Athen ist benannt nach Walhall, der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie. Von der landschaftlich sehr schön hoch über der Donau gelegenen Walhalla hat man einen herrlichen Blick auf die Donau und das Donautal.
Baugeschichte
Der Architekt Leo von Klenze errichtete den Bau aus Kelheimer Kalkstein im Auftrag von König Ludwig von 1830 bis 1842 hoch über der Donau bei Regensburg, die Grundsteinlegung erfolgte am 18. Oktober 1830, dem 17. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Die Walhalla war mit Baukosten von vier Millionen Gulden Ludwigs teuerstes Projekt.
Architektur
Die Walhalla wurde gestaltet im Stil eines antiken Tempels, genauer eines dorischen Peripteros (Tempel mit umlaufendem Gang) nach dem Vorbild des Parthenon in Athen. Im Gegensatz zu den griechischen Originalen wurde der Tempel nicht aus Marmor, sondern aus Kelheimer Kalkstein erbaut. Eine Besonderheit ist die für die damalige Zeit sehr moderne Dachkonstruktion aus Eisen. Die Gesamtanlage mit Unterbau ist 125 Meter lang und 55 Meter hoch, die Länge des Tempelbaus beträgt 66,7 Meter, die Breite 31,6 Meter, die Höhe 20 Meter. Innen ist die Walhalla 48,5 Meter lang, 14 Meter breit und 15,5 Meter hoch.
Büsten und Gedenktafeln
Im Jahr der Eröffnung 1842 wurden 160 Personen mit 96 Büsten und 64 Gedenktafeln geehrt. Heute umfasst die Sammlung 130 Büsten und 65 Gedenktafeln, unter den Geehrten sind mittlerweile zwölf Frauen. Zu ehrende Persönlichkeiten können von jedem frühestens 20 Jahre nach deren Tod vorgeschlagen werden, unter der Voraussetzung, das sie Angehörigeder germanischen Sprachfamilie waren, über die Neuaufnahmen entscheidet heute der Bayerische Ministerrat.
Eröffnung
Die Eröffnung erfolgte nach 12 Jahren Bauzeit am 18. Oktober 1842, dem 29. Jahrestag der Völkerschlacht. König Ludwig I. eröffnete den Bau mit den noch auf einem Stein vor der Walhalla zu lesenden Worten: „Möchte Walhalla förderlich sein der Erstarkung und der Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, dass sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland auf das sie stolz sein können, und jeder trage bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung.“
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