Das westliches Ausgrabungsfeld, auch westliche archäologische Zone (Western Archaeological Zone) ist ein etwas uninspirierter Name für einen sehr interessanten Ausgrabungsbereich von Kos Stadt der frei zugänglich ist. Er liegt gegenüber gegenüber dem antiken römischen Odeon und enthält die Überreste einiger der wichtigsten Bauwerke des antiken Kos.
Die Hafen Thermen, erbaut um das 3. Jahrhundert vor Christus. Sie bestehen aus einer runden Halle mit Arkaden, unterhalb der Räume befanden sich wohl die Öfen zum Beheizen der Hypokausten, die Wände waren mit Tubuli zum Beheizen der Wände versehen. Westlich der Ruinen der Thermes wurden 1936 Mosaiken ausgegraben. Ein Stück weiter findet sich ein weiteres Thermengebäude mit einer langen, heute eingestürzten Halle, die nördlichen Thermen, ebenfalls aus dem 3. Jahrhundert vor Christus.
Die Überreste eines Stadions aus der ersten Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. Es hatte eine Länge von bis zu 180 Metern und eine Breite von ca. 30 Metern betrug. Der Bau begann wohl bereits im 4. bis 3. Jahrhundert vor Christus und zeigt dorische und ionische Architekturelemente. Südlich schließt sich die Straße des Gymnasium an, 1938 wurden 17 Säulen aus weißem Marmor gefunden die zum prachtvollen Gymnasiums von Kos gehörten, für dessen Ausmaße man eine Länge von ca. 180 Meter und eine Breite von ca. 90 Metern vermutet.
Die westlichen Bäder aus dem 3. Jahrhundert nach Christus befinden sich zwischen dem Portikus des Gymnasiums und der gepflasterten Straße. Das Gebäude mit einer Länge von 92 Metern und einer Breite von 35 Metern im Norden und 33 Metern im Süden wurde nach dem Erdbeben von 469 n. Chr. zum Teil in eine frühchristliche Basilika umgebaut.
Der Cardo, eine gepflasterte Straße aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. von der noch heute die meisten der großen Platten erhalten sind, auch die Fahrspuren der Karren sind noch vielerorts erkennbar. Östlich neben dem Cardo befindet sich eine Kalkstein Arkade aus dem 4. und 3. Jahrhundert vor Christus.
Ebenfalls 1938 ausgegraben wurde ein Bereich von dem nicht ganz sicher ist ob es die Latrinen der Thermen oder ein Nymphäum war. Das ursprünglich imposante Gebäude aus dem späten 3. Jahrhundert nach Christus wurde durch das Erdbeben von 469 stark beschädigt. Die Dekoration bestand wahrscheinlich aus Statuen und Wasserspielen, der Boden des Innenhofs mit einem mittigen Brunnen besteht aus Marmorblöcken und Mosaiken mit geometrischen Formen.
Der Decumanus, eine Straße mit Arkaden mit einer Breite von über 10 Metern, die Straße selbst ist ca. 4,5 Meter breit. Sie wurde dem architektonischen Stil nach in den ersten Jahrzehnten des 3. Jahrhunderts nach Christus erbaut.
Des Weiteren finden sich im Ausgrabungsbereich Häuserblöcke mit Mosaiken und zahlreiche weitere Funde wie Spuren des Wiederaufbaus nach dem Erdbeben von 142 n. Chr.. Erwähnenswert sind noch ein frühes hellenistischen Hauses mit einem zentralen Hof und einer kleinen Toilette, sowie das Haus mit dem Mosaik der Europa.
Der Eintritt zum westlichen Ausgrabungsfeld ist frei. Auf der anderen Seite der Innenstadt von Kos Stadt befindet sich mit den Ausgrabungen der antiken Agorá ein weiteres interessantes Grabungsfeld, das ebenfalls frei zugänglich ist.
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